Stefan Zweig : une correspondance avec l’écrivain Szekely

Stefan-Zweig-manuscriptDans notre dernier catalogue prestige distribué à la galerie, nous présentons une belle correspondance de Stefan Zweig :

ZWEIG Stefan [Vienne, 1881 – Petropolis, Brésil, 1942],  nouvelliste et essayiste autrichien.

Ensemble de 3 lettres signées et 1 lettre autographe signée, adressées à l’écrivain Joseph (Bela) Szekely à Budapest.

— Salzburg, 15 novembre 1929. « Ich erhalte soeben von Andreas Latzko die mir zunächst ganz unverständliche Mitteilung, dass Sie Schwierigkeiten hätten wegen jenes seinerzeit über mich veröffentlichten Aufsatzes. Ich habe ihn leider selbst nicht lesen können, weil ich die ungarische Sprache nicht beherrsche, und bitte Sie sehr herzlich, mir eine genaue Uebersetzung zukommen zu lassen und mir vielleicht auch zu sagen, an welche Behörde ich mich direkt wenden kann, um dort klar zu machen, wie wenig glücklich ein solcher Versuch wäre, mir politische Einstellungen subversiver Art zuzumuten. Meine Aufsätze über dieses Themen sind seinerzeit in der Neuen Freien Presse, im Hamburger Fremdenblatt, im Berliner Börsenkurier und einer Reihe anderer ausländischer Zeitungen erschienen, durchaus in bürgerlichen Blättern, und es ist schliesslich hinreichend bekannt, dass meine Einstellung eine absolut unpolitische, eine absolut pazifistische ist, und jede andere Auslegung würde doch in weiten Kreisen als eine gewaltsame empfunden werden. Ich würde mich direkt an die Behörde wenden, ehe ich einen Schritt in die Oeffentlichkeit unternehme, und bitte Sie nur, mir 1.) den Aufsatz in Uebersetzung zu schicken, und zweitens, die Instanz zu nennen, mit der ich mich, sei es durch unsere Gesandtschaft, sei es durch die ungarische in Wien, direkt in Verbindung setzen kann »

— 21 novembre 1929. « Ich habe sofort an einen mir sehr lieben und einflussreichen Freund nach Budapest geschrieben und ihn gebeten, der Sache nachzugehen. Solange die Anklage nicht erhoben ist, mšchte ich jede öffentliche Discussion vermeiden besonders im Ausland, weil dies erfahrungsgemäss (siehe Hatvany) die Angelegenheit vergiftet und verschärft. Vielleicht lässt sich die Sache noch auf gütlichem Wege ordnen und aufklären: alles Nähere kann ich erst schreiben, sobald ich den exacten Text kenne ».

— Salzburg, 27 novembre 1929. « Ich erhalte soeben Ihren Brief, die teilweise Uebertragung des Aufsatzes und das Fragment der Anklageschrift. Leider kann ich mich zu Ihrem Wunsche, mich dem Texte solidarisch zu erklären, unmöglich bereitfinden, ich hätte ihn niemals gebilligt und kann ihn also heute nicht nachträglich billigen. Sie haben — leider muss ich es sagen — unser privates Gespräch in einem politischen Sinne verschärft — ich habe z. B. niemals von einem ‘Verrat’der ungarischen Schriftsteller gesprochen, weil ich es für Sache jedes Einzelnen halte, ober zu politischen Dingen sprechen will oder nicht. Ebenso habe ich in den Aufsätzen über Russland mit Absicht vermieden, das politische System zu bejahen, weil dort im geistigen Sinne eine vielleicht noch strengere Unterdrückung der freien Meinung herrscht als überall in Europa. Ich kann also nicht etwas bezeugen, zu dem ich mich nicht bekenne. Deshalb würde ich in Ihrem Interesse trachten eine Sache beizulegen, die in jedem Sinne keine erfreuliche ist und von der Sie eine moralische und sachliche Wirkung nicht erwarten können. Hoffentlich gelingt es auch Ihrem Herrn Anwalt in diesem Sinne zu wirken »

— Salzburg, 23 décembre 1929. « Ich hatte keine Ahnung, dass Sie nicht schon längst von der glücklichen Ordnung jener Angelegenheit verständigt wurden. Ich musste Ihnen damals ziemlich hart und ablehnend schreiben, weil ich leider durch Ihr Ausbleiben beim Hofrat Weiss, dem gütigsten aller Menschen, der Meinung war, Sie wollten die stille Beilegung der Angelegenheit verhindern. Aber Sie sehen, dass ich mein Wort gehalten habe und alles Denkbare getan, um das Ihnen und mir gleich erwünsche Resultat herbeizuführen ».

Belle correspondance.

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Galerie ARTS ET AUTOGRAPHES

Jean-Emmanuel RAUX, expert

9 rue de l’Odéon — 75006 PARIS

Tél.: 01 43 25 60 48

Galerie ouverte du mardi au samedi inclus de 11 h à 12 h 30 et 14 h à 18 h.

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